| Die Chronik
Die Vögte von Gera, Heinrich
der Ältere (IV) und Heinrich der Jüngere (V) haben schon, bevor der Streit um
das Lobdeburger Erbe entschieden war, bei dem von ihnen besetzten Saalburg um
1311 das Zisterzienserkloster „Zum heiligen Kreuz“ gegründet.
Am 30. Juni 1367 schenkte Herr
Heinrich von Oschitz dem Kloster sein Gut, das er und seine Mumme Adelheid Töpfer
in Oberkoskode hatte. Dafür soll für ihn und für die Familie Töpfer eine
Seelmesse gelesen werden.
Im Jahr 1653 ist wiederum ein
großer Brand ausgebrochen, der das ganze Dorf samt Pfarrei und Schule
niedergerissen hat. Der Feuerschaden wurde auf 50.000 Reichstaler geschätzt.
1709 erhielt unsere Kirche
zwei Glocken, die von einem Platzer aus Eger gegossen wurden. Er hatte als
Gesellen ein Balthasar Neumann. Er wurde später ein berühmter Baumeister.
Vierzehnheiligen und die Schlösser zu Würzburg, Bruchsal und Brühl zeugen von
seinem Können.
Am 25 Juli 1738 fing die Ruhr
an in Unterkoskau zu grassieren und es starben innerhalb von 10 Wochen 33
Personen hier und 7 in Oberkoskau.
Am 10. November 1743 wird das erste Mal von der Einquartierung kaiserlicher Kürassiere berichtet, denen am nächsten Tagkaiserliche Infanteristen folgten.
Auch während des 7-jährigen
Krieges 1756-1763 lagen Truppen der Reichsarmee, die gegen Preußen fochten,
hier in unseren Gemeinden im Quartier.
Am 24. Juli 1772 wird der
Knopf auf unseren Kirchturm ausgewechselt. In dem alten Knopf fand man ein
vermodertes Papier, konnte aber nichts mehr erkennen. Eine neue Kapsel mit
Nachrichten der gegenwärtigen Zeitumstände wurde eingelegt.
Am 23. November 1820 gab es
eine Landesherrschaftliche Verordnung, das Fremdlinge und Auswärtige, die kein
eigenes Vermögen haben, mit Töchtern hiesigen Landes nicht getraut werden dürfen.
Auswärtige und Fremde konnten nach dieser Verordnung bereits aus Mühltroff,
Reuth, Kornbach, oder Plauen kommen.
Im 30-jährigen Krieg litt der Ort durch Pest und Plünderung.
Im Oktober 1633 verloren 7 junge Oberkoskauer ihr Leben im benachbarten Stelzen, wohin sie einer Kriegerschar, die aus Oberkoskau Rinder und Pferde weggeschleppt hatten, nachgeeilt und mit denselben ins Handgemenge gekommen waren. 1760 brannten 8 Häuser in der Südzeile ab.
Das 19. Jahrhundert war an bemerkenswerten Ereignissen durch viele Brände in unseren zwei Gemeinden gekennzeichnet.
Am 17. Mai 1861 brannten in
Unterkoskau durch Blitzschlag 5 Häuser nieder.
Am 15. August 1864 wurde
Unterkoskau durch ungeklärte Ursache von einem Brand heimgesucht. Dem Brand
fiel die gesamte Winterseite zum Opfer.
In diese Zeit fällt auch der Eisenbahnbau Schönberg-Hirschberg, der aber nicht reibungslos vonstatten ging. Der Grund war, dass sich in Nähe der für die Bahn vorgesehenen Trasse ein Eisenerzbergwerk befand.
Das Bergwerk musste 1895 wegen
Wassereinbruch stillgelegt werden.
1895 gab es in Unterkoskau 8
Manufakturen, die ausschließlich mit der Stickerei von Plauner Spitze beschäftigt
waren.
Am 14. September 1934 brannten
die Gehöfe von Kurt Müller und Walter Heller auf der Winterseite ab.
Am 1.09.1939 begann der 2.
Weltkrieg, der bis zum Ende 1945 auch für unsere Gemeinde viel Kummer und Leid
brachte.
Am 15. April 1945 rücken
amerikanische Panzer in Unterkoskau ein. Im Juli desselben Jahres verlässt die
hiesige Besatzung, die sich anständig verhielt, unserem Ort. An ihrer Stelle
treten russische Truppen, die auch teilweise hier Quartier nehmen.
Im Gasthof „Reußischer
Hof“, Paul Popp, war ein großes Lager an Stoffen, das aufgelöst werden
sollte.
1968 wurde gleich neben dieser
Kulturstätte eine große Garage für zwei Langholzfahrzeuge für den
staatlichen Forstwirtschaftsbetrieb geschaffen.
1976, vom 1. Juli bis 4. Juli,
feierte Unter- u. Oberkoskau die 650
Jahrfeier seit der ersten Urkundlichen Erwähnung. Unter Beteiligung fast der
gesamten Bevölkerung und der Hilfe umliegender Gemeinden wurde an diesen 4
Tagen viel geboten.
1965 Beginn der
Erfassungsarbeiten an der Quelle in Willersdorf als Voraussetzung für einen
Wasseranschluss ab allen Haushalten.
1969, am 2. Februar, Beginn der Abbrucharbeiten in der Kirche, als Anfang für eine Komplexe Renovierung und Modernisierung.
1987, am 4. Dezember, wurde
durch Vertreter des Bezirks Gera der Gemeinde Unterkoskau ein Wanderpokal für
das erste sportliche Dorf im Bezirk übergeben.
1972, am 14. Dezember, wird
das Ehrenmal für die Gefallenen des 1. Weltkrieges beseitigt. Die Tafel mit den
Toten fand an der Rückseite im inneren der Kirche einen neuen Platz.
1969, am 2. Februar, nachdem
die Vorarbeitungen zur Renovierung der Kirche abgeschlossen waren, wurde mit dem
Abbruch des Altares, der Kanzel und der Orgelempore an der Oberseite der Kirche
begonnen. Die zu dieser Zeit in der LPG-Baubrigade beschäftigten Arbeiter,
Emmerich, Schönfeld und Nürnberger wurden dafür freigestellt. Der Aus- und
Neubau zog sich bis in das Jahr 1972 hin. Kanzel, Orgel, Alter und Figurengruppe
fanden einen neuen Platz in der wesentlichen heller gewordenen Kirche.
1992, am 1 Juli, begeht die
Eisenbahn Schönberg-Hirschberg ihr 100 jähriges Bestehen. Im Zuge der
Motorisierung und immer weniger Fahrgäste, wurde der Personenverkehr
eingestellt. Es findet nur noch Güterverkehr für ein großes Holzunternehmen
in Ullersreuth statt.
In Oberkoskau entsteht eine
neue Brücke in Richtung Stelzen.
1993 bewirbt sich Unterkoskau
an der „Dorferneuerung“, die vom Land Thüringen ausgerufen wurde.
1997, am 6. April, finden auf
Grund dieser Veränderung Bürgermeister- und Stadtratswahlen statt.
1997, am 31 August, musste wegen der zurückgegangenen Geburten der Kindergarten in Unterkoskau geschlossen werden.
Nachdem die Ortschaft schweren
Herzens die Schließung beschloss, bestätigte nun auch der Stadtrat Tanna den
unabwendbaren Beschluss. Die Unterbringung der verbleibenden 6
Kindergartenkinder ist in Tanna gewährleistet.
1998 am 29.-31. Mai begeht die Sportgemeinschaft Unterkoskau „Geschwister Scholl“, ihr 50 jähriges Bestehen.
1999, am 16 April, wurde zum Abschluss der Dorferneuerung für Unterkoskau und Oberkoskau, die Alabamahalle festlich eingeweiht. Sie wird seit diesem Tag von der freiwilligen Feuerwehr Unterkoskau verwaltet.
Hier finden jetzt die
monatlichen Rentnerversammlungen, Familienfeiern, oder sonstige Veranstaltungen
einen würdigen Rahmen.